Liebe Leserin, lieber Leser!

Herzlich Willkommen auf „Shooting in Action“! Auf diesem neuen Blog veröffentliche ich künftig regelmäßig hilfreiche Tipps und Tricks für alle, die sich für Fotografie und Bildbearbeitung begeistern und Bilder wie dieses selbst gestalten wollen! Die Idee dazu spukt mir schon seit über einem Jahr im Kopf herum, umso mehr freut es mich, dass ich nun an diesem Punkt stehe – und ihr die Ersten seid, die diese Zeilen lesen! 🙂

In kurzen Reviews und Tutorials zeige ich euch auf diesem Portal künftig, wie ihr mit simplen Handgriffen ganz einfach eigene Bilder mit Wow-Effekt machen könnt. Dabei gehe ich sowohl auf die Einstellungen in eurer Kamera ein, als auch auf mögliche zusätzlich verwendete Ausrüstungsgegenstände.  Ich werde auch Wert darauf legen, die für die verschiedenen Bilder verwendeten Technologien und Produkte beim Namen zu nennen, um für euch eine größtmögliche Nachvollziehbarkeit zu gewährleisten. Hier findet ihr künftig auch Reviews und Erfahrungsberichte über verschiedene Ausrüstungsgegenstände, die während meiner Fotoprojekte auf Herz und Nieren getestet werden. Die digitale Bildbearbeitung wird ebenfalls einen großen Teil von „Shooting in Action“ ausmachen. Denn viele Bilder wären ohne Photoshop unmöglich zu realisieren! Daher werde ich hier für euch auch regelmäßig kurze und einfache Anleitungen rund um den Einsatz dieses mächtigen Werkzeugs posten. Immer anhand von aktuellen Beispielen aus verschiedenen Projekten. Kurze Rede, langer Sinn – legen wir los!

Mit Unschärfe den Blick des Betrachters lenken 

Das Beitragsbild oben entstand Anfang dieses Sommers in der Kathedrale von Salisbury während einer Landschaftsfotografie-Tour durch Südengland. Die Kathedrale besitzt einen wunderschönen Kreuzgang und ich wollte eine Seite des Gangs mit der Kamera einfangen. Also positionierte ich mich auf der gegenüberliegenden Seite und fokussierte mit einem Weitwinkel-Objektiv auf die Fassade des vor mir liegenden Gangs. Mich persönlich fasziniert bei diesem Bild am meisten die unglaublich schöne Regelmäßigkeit des englischen Gotik-Baustils. Daher wollte ich ein Bildresultat haben, in dem der Fokus – und damit die Bildschärfe – ausschließlich auf der Fassade des Kreuzgangs liegt. Der Rest des Bildes sollte mehr oder weniger in der Unschärfe versinken, um den Blick des Betrachters direkt auf die Fassade zu lenken.

Folgende Einstellungen habe ich daher verwendet:

Shooting in Action – Tipps und Tricks rund um Fotografie und Bildbearbeitung auf Einstellungssache. Credit: Michael W. MürlingUm die geringe Tiefenschärfe zu erzielen, also ausschließlich eine scharfe Fassade zu erhalten, stellte ich im Aufnahmemodus Av (Zeitautomatik) die größtmögliche Offenblende auf meinem Weitwinkel-Objektiv Canon EF-S 17-55mm f/2,8 IS USM ein, was bei diesem Objektiv dem Blendenwert 2,8 entspricht (wie auch die Objektivbezeichnung verrät). Warum? Weil folgende Faustregel gilt: je offener die Blende (d.h. je kleiner die Blendenzahl), desto geringer die Schärfentiefe und umso weniger Bildinhalt wird vor und nach dem Objekt, auf das fokussiert wird, scharf abgebildet.

ISO 100 wählte ich für bestmögliche Bildqualität; denn, je höher der ISO (Sensorempfindlichkeit), desto eher kommt es zu dem typischen Bildrauschen, das Bild wirkt dann irgendwie verschmutzt bzw. verpixelt. Um den in der verwendeten Kamera (Canon EOS 700D) kleinstmöglichen ISO zu wählen, brauchte es zusätzlich auch eine entsprechend hohe Verschlusszeit, um die Aufnahme nicht zu verwackeln – denn das Bild wurde ohne Stativ aufgenommen.

Das vorhandene natürliche Tageslicht, das in das „Atrium“ des Kreuzgangs einfiel, reichte zum Glück für eine Verschlusszeit von 1/125 Sek. Diese Verschlusszeit wurde automatisch von der Kamera berechnet, da ich ja im Zeitautomatik-Modus (Av) fotografierte. Das war rasch genug, um die Aufnahme nicht zu verwackeln. Dazu eine weitere Faustregel: die maximale Brennweite des eingesetzten Objektivs (in diesem Fall 55mm) gibt an, bei welcher minimalsten Verschlusszeit Aufnahmen aus der Hand wahrscheinlich noch gerade so möglich sind, ohne zu verwackeln – also bei diesem Objektiv wäre das ca. 1/55 Sek. Mit diesen Einstellungen drückte ich den Auslöser durch – und das Bild war im Kasten!

War diese Artikel hilfreich oder habt ihr Fragen zu diesem Fall? Über Feedback in den Kommentaren würde ich mich freuen! Probiert diese Einstellungen doch auch mal an eigenen Motiven aus – eure Ergebnisse könnt ihr gerne auf meiner Facebook-Seite posten! Wir lesen uns beim nächsten Quicktipp!