Nach einer wettertechnisch durchwachsenen Nacht begann der folgende Morgen mit strömendem Regen. Um nicht zuviel Zeit zu verlieren, schlüpften wir nach einem stärkenden Frühstück in unsere Regenklamotten und machten uns auf den Weg zu Tintagel Castle…oder das, was davon übrig war.
Der Sage nach soll in dieser Burg der legendäre König Arthur gezeugt worden sein – eine Geschichte, die sicherlich mehrere Orte in England für sich beanspruchen. Nichtsdestotrotz hatte die Anhöhe, auf der noch einige Reste der Burg zu sehen sind, etwas Magisches an sich.

Shooting in Action – Tipps und Tricks rund um Fotografie und Bildbearbeitung auf Einstellungssache. Letzter Teil der Serie "Mit der Kamera entlang Englands Südküste" Credit: Michael W. Mürling

Die Reste des sagenhaften Tintagel Castle. Einstellungen: f/9 | 1/125Sek. | ISO 400; Das Bild ist eine Panorama-Kombination aus 3 Bildern, gerendert in Adobe Lightroom.

Glaubt man den örtlichen Fremdenführern, dann hat diese Magie ihren Ursprung in Merlins Cave, einer Grotte, die direkt vom Strand aus in den Berg hineinführt. Sie ist fast hundert Meter lang und führt wie ein Tunnel direkt von der Ostseite des Berges, auf dem einst die Burg stand, hindurch bis man auf der Westseite wieder herauskommt.

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Eingang in Merlins Cave. Einstellungen: f/9 | 1/50Sek. | ISO 400

Theoretisch, denn ab der Mitte mündet die Höhle bereits ins Meer und führt zu einigen von Gischt und Strömung umgebenen Klippen, wie man auf dem folgenden Bild gut erkennen kann. Beim Versuch, die Aufnahmen so knapp wie möglich über dem Wasser zu machen, ging meine Canon 700D mit ihrer Unterseite buchstäblich baden, weil ich die Wellen unterschätze. Zum Glück hielt sie den kurzen Wasserkontakt aber unbeschadet aus.

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Das westliche Ende der Höhle mündet in die felsige Brandung. Einstellungen: f/4 | 1/6Sek. | ISO 100; Das wurde auf meinem CULLMANN Nanomax 400T Reisestativ im Wasser aufgenommen und ist eine HDR-Kombination aus 3 Bildern, gerendert in Adobe Lightroom.

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Das östliche Ende der Höhle. Am oberen Ende kann man das Hostel erkennen, das wir bereits am Vorabend im Hintergrund des Friedhofs an den Klippen entdeckt hatten. Einstellungen: f/5 | 1/160Sek. | ISO 100

Woody Bay, Devon

Der Regen hatte mittlerweile aufgehört, als wir uns bereits auf der Weiterreise in östlicher Richtung befanden. Wir wollten es an diesem Tag so weit wie möglich nach Osten schaffen, dabei aber an einem Ort Halt machen, der uns auf der Karte aufgefallen war – Woody Bay im Bezirk Devon. Der Ort liegt am nördlichen Ende des Exmoor Nationalparks und sollte Ende des 19. Jahrhundert zum einem Urlaubsressort ausgebaut werden, inkl. einem eigenen Pier und einer hoch über der Bucht liegenden Eisenbahnstrecke. Laut meinen Recherchen wurde zwar mit diesen Arbeiten begonnen, aber auf Grund diverser Unglücksfälle kam es niemals zu einer Vollendung. Mächtige Reste der Eisenbahn-Trasse stehen nach wie vor dort im verwachsenen Gelände.

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Blick vom oberen Ender der Trassenmauer, die weit nach unten direkt in die felsige Brandung führt. Einstellungen: f/8 | 1/80Sek. | ISO 100

Auch die einstige Anlegestelle kann man (ausschließlich) zu Fuß erreichen.

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Verfallene Reste des gemauerten und nie fertiggestellten Zugangs zur Woody Bay. Einstellungen: f/8 | 1/60Sek. | ISO 100

Wir fuhren also mit dem Auto einen kurzen Abschnitt entlang in das Gebiet hinein, den Rest des Weges mussten wir zu Fuß beschreiten. Das war uns ganz recht, da der Wald einen mystischen Charakter hatte und wir immer wieder interessante Motive vor die Linse bekamen, wie z.B. von Moos überwachsene Brücken oder kleine Bäche zwischen den Farnen und Blätterwerken.

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Moos an einer überwachsenen Brücke. Einstellungen: f/5 | 1/13Sek. | ISO 800

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Ein verborgener Bach im Wald. Einstellungen: f/22 | 4Sek. | ISO 100; Wieder einer HDR-Kombination aus Adobe Lightroom.

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Und hier nun der Strand und einstige Anlegestelle des nie realisierten Urlaubsressorts. Einstellungen: f/22 | 150Sek. | ISO 100; Hier handelt es sich um eine Langzeitbelichtung unter Zuhilfenahme meiner PHOREX ND Filter. Durch das grelle Tageslicht war eine Langzeitbelichtung nur mittels Filter möglich, um diese schöne Wasseroberfläche zu erhalten.

Nachdem beim Fotografieren die Zeit wie im Flug vergeht und es schließlich zu Dämmern begann, suchten wir uns ein B&B für die anstehende Nacht. Am nächsten Tag definierten wir Brighton als Ziel für die nächste Übernachtung, den schließlich sollte es am Folgetag bereits wieder heimwärts gehen.

Glastonbury

Die Route planten wir aber so, dass wir auch im berühmten Glastonbury Station machen konnten. Glastonbury liegt in Somerset und beherbergt das berühmte Glastonbury Tor, das auf einem Hügel steht, auf dem einst Avalon – hier kommt wieder König Arthur ins Spiel – gestanden haben soll.

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Glastonbury Tor. Einstellungen: f/22 | 1/30Sek. | ISO 100

Laut Wikipedia erhebt Glastonbury bereits seit Ende des 12. Jahrhunderts den Anspruch, das sagenhafte Avalon zu sein. Der Arthursage nach soll König Arthur nach einer Verwundung an diesem Ort von einer Heilerin gepflegt worden sein. Glastonbury lebt dessen Ruf als Ort der Mystik und Esoterik in allem was einem dort vor das Auge kommt. Den unzähligen Esoterik-Shops, dem Kleidungsstil der Einwohner und natürlich dem berühmten jährlichen Glastonbury Festival.

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Esoterik soweit das Auge reicht. Einstellungen: f/2,8 | 1/4000Sek. | ISO 200

Brighton

Schließlich beeilten wir uns mit der Weiterreise, denn wir hatten noch knapp 3,5 Stunden Fahrzeit bis nach Brighton vor uns (230km). Über die Laterooms.com App hatten wir uns dort bereits vorab im „The Brighton Hotel“ eingemietet. Den letzten Abend nutzen wir dazu, einige Pubs auszuprobieren und uns unter die einheimische Bevölkerung zu mischen.

Shooting in Action – Tipps und Tricks rund um Fotografie und Bildbearbeitung auf Einstellungssache. Letzter Teil der Serie "Mit der Kamera entlang Englands Südküste" Credit: Michael W. Mürling

Brighton bei Nacht. iPhone-Shot, bearbeitet in den Apps Photoshop Express und Snapseed.

Wir hatten Glück und erreichten das letzte noch offene Pub des Abends während eines Gigs einer einheimischen (noch unbekannten) Sängerin mit ihrer Band. Die Stimmung war perfekt und wir konnten bei einigen weiteren Bieren perfekt auf unser gelungenes Abenteuer anstoßen.

Bevor es am nächsten Vormittag wieder retour zum Gatwick Airport ging, statten wir dem Strand noch einen Besuch ab, um einige letzte Eindrücke und Motive der Piers zu sammeln.

Shooting in Action – Tipps und Tricks rund um Fotografie und Bildbearbeitung auf Einstellungssache. Letzter Teil der Serie "Mit der Kamera entlang Englands Südküste" Credit: Michael W. Mürling

Der ehemalige West-Pier. 1866 erbaut, nach 2 Bränden zuletzt im Jahr 2003 aufgelassen. Es steht nur mehr das Stahlskelett. Einstellungen: f/22 | 50Sek. | ISO 100; Belichtung mit ND-Filter.

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Der berühmte Brighton Palace Pier. Ein Rivale war der zerstörte West Pier, dessen Reste rechts von diesem Pier stehen. Einstellungen: f/22 | 68Sek. | ISO 100; Belichtung mit ND-Filter.


Damit haben wir das Ende meines Fotoreise-Berichts über unser Abenteuer in Südengland erreicht.  Ich hoffe, dir hat diese Beitragsserie gefallen und ich konnte dabei den ein oder anderen interessanten Aspekt, zusätzlich zur fotografischen Technik, anbieten.  Ach ja, ein Bild noch zum Abschluss, das ich kurz vor dem Abflug in der Abflughalle aufgenommen habe:

Shooting in Action – Tipps und Tricks rund um Fotografie und Bildbearbeitung auf Einstellungssache. Letzter Teil der Serie "Mit der Kamera entlang Englands Südküste" Credit: Michael W. Mürling

Durch die Langzeitbelichtung DSGVO-sicher – Einstellungen: f/22 | 2,5Sek. | ISO 100; Belichtung mit ND-Filter.

Danke für dein Interesse an meinen Beiträgen! Ich freue mich, wenn wir uns auch bei künftigen Beiträgen wieder lesen! 🙂


Alle bisherigen Beiträge der Serie „Mit der Kamera entlang Englands Südküste“ findest du hier.


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